Bei den meisten Frauen setzen die Wechseljahre zwischen dem 45 und 55 Lebensjahr ein und dauern bis zu vier Jahre an. Währenddessen verändert sich der Hormonhaushalt stark und die Östrogenkonzentration im Blut nimmt ab. Das kann Auswirkungen auf die Verfassung der Frau haben: Je ein Drittel berichtet entweder von gar keinen, nur schwachen oder sogar starken Symptomen. Diese können zudem sehr unterschiedlich ausfallen.
Am bekanntesten sind Hitzewallungen, es können aber auch Herzrasen, Spannungsgefühle in der Brust, Haarausfall und Erschöpfung auftreten. Außerdem zeigen sie sich oft mit besonders unregelmäßigen und auffallend starken oder schwachen Blutungen, die schließlich gänzlich ausbleiben. Das ist dann die sogenannte Menopause. Auch psychische Auswirkungen wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und sogar depressive Verstimmungen können infolge der Wechseljahre auftreten. Für bis zu zwei Drittel der Frauen zählt Inkontinenz zu den Begleiterscheinungen. Sie sind also nicht allein – eine Blasenschwäche während der Wechseljahre ist keine Seltenheit.
Inkontinenz wird normalerweise nicht allein durch die Wechseljahre ausgelöst, aber dadurch begünstigt. Das fortschreitende Alter und zurückliegende Geburten können dafür sorgen, dass die Beckenbodenmuskulatur erschlafft und die Blase nicht mehr ausreichend stützt. Eine mögliche Folge: Die Harnröhre sinkt ab und krümmt sich, der geschwächte Blasenschließmuskel kann dem so entstehenden Druck nicht mehr standhalten und Urin tritt unkontrolliert aus. Hinzu kommt ein Östrogenmangel im Blut, wodurch die Schleimhäute im Intimbereich dünner, trockener und weniger elastisch werden. Dadurch wird auch die Durchblutung der Blase schwächer, was Infektionen begünstigen und für viele Frauen zu häufigen Blasenentzündungen führen kann.
Weil Inkontinenz als Begleiterscheinung verschiedener Krankheitsbilder gilt, sollten Sie mit Ihrem Arzt über Ursachen und Behandlung sprechen. Gerade in den Wechseljahren kann eine Hormontherapie dabei helfen, die Symptome zu mildern. Es gibt aber auch Möglichkeiten, wie Sie selbst aktiv werden können. Vor allem Beckenbodentraining kann sich positiv auf die Inkontinenz auswirken, da eine gestärkte Muskulatur in diesem Bereich zu einer besseren Kontrolle des Harnflusses beiträgt. Zudem trainieren Sie Ihre Blase, indem Sie wirklich nur dann die Toilette aufsuchen, wenn Sie den Drang verspüren – nicht häufiger aber auch nicht seltener. Ein weiterer Tipp: Leben Sie so gesund wie möglich! Ernähren Sie sich ausgewogen, nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich und denken Sie an regelmäßige Bewegung – denn auch dies kann der Blasenschwäche gegenwirken.
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